Waldgarten Emmergrün E.V.

Permakultur heißt: Mit der Natur zusammenarbeiten, anstatt gegen sie. Ziel ist ein dauerhaft fruchtbares, stabiles System im Garten oder auf dem Feld, das Pflanzen, Tiere und Menschen miteinbezieht. Man achtet darauf, natürliche Kreisläufe zu fördern, Energie und Ressourcen zu sparen, Vielfalt zu schaffen und Abfälle möglichst ganz zu vermeiden.

Ethik als Grundlage (nach Mollison)

1. Sorge für die Erde: Erhalte und verbessere Boden, Wasser und Biodiversität.
2. Sorge für die Menschen: Fördere Zusammenarbeit, gemeinsames Lernen und Teilhabe.
3. Teile Überschüsse gerecht: Ernte nachhaltig und verteile Erträge fair.

Praktische Gestaltungsprinzipien (nach Mollison & Holmgren)

1. Arbeite mit der Natur, nicht gegen sie: Setze auf Mischkulturen, Wildkräuter und natürliche Prozesse statt Monokultur und Chemie.
2. Nutze regenerative Ressourcen: Kompost, Regenwassernutzung, Mulchen und natürliche Schädlingsbekämpfung.
3. Erhalte und baue fruchtbaren Boden auf: Durch Kompost, Mulch und Mykorrhiza-Förderung.
4. Schaffe eine langfristig stabile Struktur: Pflanze mehrjährige Pflanzen und gestalte den Waldgarten in Schichten (Baum-, Strauch-, Kräuter-, Wurzel- und Bodenschicht).
5. Maximiere Synergien: Tiere, Pflanzen, Pilze und Menschen arbeiten zusammen, z. B. durch Gildenpflanzungen, Unterschlüpfmöglichkeiten für Tiere, Blumenwiese oder essbare Hecken.
6. Nutze kleine, langsame Lösungen: Beginne mit Pilotflächen und skaliere nachhaltig, statt zu groß zu starten.
7. Nutze Vielfalt für Stabilität: Kombiniere verschiedene Pflanzen, um Schädlinge zu minimieren und Erträge zu sichern.

Gemeinschaftsregeln für Zusammenarbeit

1. Teile Verantwortung und Wissen: Regelmäßige Treffen, Workshops und transparente Kommunikation.
2. Jeder Beitrag zählt: Auch kleine Aufgaben wie Gießen, Ernten oder Reparaturen sind wichtig.
3. Gerechte Nutzung der Ernte: Klare Regeln, wer wann was ernten darf, um Konflikte zu vermeiden.
4. Achte auf Feedback und Anpassung: Probleme gemeinsam lösen und den Garten stetig verbessern.
5. Gestalte für die Zukunft: Denke an nachfolgende Generationen: Pflanze Bäume, die lange tragen, und baue ein stabiles Ökosystem auf.

1. Es wird nach Permakultur Prinzipien gearbeitet.
2. Jeder hilft so viel er kann und möchte – es gibt keine festen Verpflichtungen, aber klare Erwartungen. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass der Garten gepflegt bleibt und alle von der Ernte profitieren können. Jedes Mitglied übernimmt eine kleine Verantwortung oder Aufgabe (z. B. Pflege eines bestimmten Bereichs). Möglich ist auch, dass verschiedene Mitglieder zusammen eine Arbeitsgruppe für eine bestimmte Aufgabe bilden.
3. Weil Permakultur auf natürliche Kreisläufe setzt, darf der Boden nicht umgegraben werden. Pestizide, Herbizide, Fungizide, künstliche Dünger oder andere chemische Stoffe sind verboten. Es werden nur samenfeste Sorten verwendet, biologisch gezüchtete Pflanzen werden bevorzugt. Sogenanntes „Unkraut“ (also Wildkräuter) hat eine eigene Funktion im Garten (Bodenverbesserung, Nahrung für Tiere und Insekten) und darf nur entfernt werden, wo es den Obst- und Gemüseanbau stört. Es wird so wenig wie möglich Erde von außerhalb eingebracht. Falls es notwendig ist, Erde oder Kompost von extern zu verwenden, muss diese torffrei sein. Bevor neue Erde eingebracht wird, sollen möglichst Materialien wie Kompost, Mulch oder Laub aus dem Garten genutzt werden.
4. Abfall, der nicht aus dem Garten stammt, wird mit nach Hause genommen. Organische Abfälle können im Garten kompostiert werden, wenn sie von biologischem Gemüse stammen und nicht gekocht wurden.
5. Besucher sind willkommen und dürfen gerne mitarbeiten, wenn ein Mitglied des Vereins anwesend ist und sie sich an diese Mitgliederordnung halten. Eigeninitiativen dürfen nur nach Absprache und unter Anleitung von Vereinsmitgliedern durchgeführt werden. Die Mitarbeit geschieht auf eigene Gefahr.
6. Wir respektieren einander und tragen alle dazu bei, gemeinsam in Harmonie zu arbeiten. Das heißt, dass wir einander zuhören, wenn Meinungsverschiedenheiten auftreten, und versuchen, diese gemeinsam zu lösen. Diskriminierung oder respektloses Verhalten sind verboten.
7. Verteilung der Ernte: Grundregel für die Verteilung der Ernte: „Wer mithilft, darf auch ernten – aber in einem fairen Maß.“ Möglicherweise wird eine Ernteliste geführt. Gelegentlich werden gemeinsame Erntetage für große Mengen organisiert (z. B. Apfelernte).